Schauspiel

Richard III.

nach William Shakespeare
in einer Bearbeitung von Michel Decar

Uraufführung

ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause

Termine und Karten

Mi, 15.05.2024 | 19:30 – 22:00 Uhr
16,50 € – 41,50 € | erm. ab 5,00 €
Schauspielhaus |  
zum letzten Mal |  
Einführung 18:45 Uhr |  
16,50 € – 41,50 € | erm. ab 5,00 €

„Vor was hab ich Angst? Mir selbst?“

Shakespeares berühmtes Königsdrama Richard III. kommt als abgründig-düstere Komödie in einer neuen Fassung von Michel Decar auf die Bühne des Schauspielhauses. Der atemberaubende Aufstieg von Richard, der sich mit Kalkül und Machtstreben den Weg zur Krone ebnet und dabei alle aus dem Weg räumt, die ihn daran hindern. Richards Hass auf die Gesellschaft sitzt tief – und wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn.

Richard ist hässlich und verhasst. Dank einiger Morde, die er für seinen Bruder Edward während der Rosenkriege geleistet hat, ist dieser nun König. Für Richard hingegen bringt das Ende des Krieges keinen Frieden. Sein Hass auf die Gesellschaft sitzt zu tief. Und so tut er, was er am besten kann und mordet weiter. Sein Ziel: die Krone. Wenn er schon nicht Teil der Gesellschaft werden darf, will er sie wenigstens beherrschen. Kaltblütig und machtgierig räumt er alle aus dem Weg, die ihn daran hindern. Er weiß um die Manipulierbarkeit der Menschen und nutzt dieses Wissen – hellsichtig, heuchlerisch, verführerisch. In dieser Symbiose von moralischer Skrupellosigkeit und intellektueller wie sprachlicher Überlegenheit liegt auch seine Faszination, nicht nur für seine Mitläufer:innen und Feind:innen, sondern auch für das Publikum.
Autor, Regisseur und Filmemacher Michel Decar wird sich Shakespeares berühmtem Bösewicht in einer Bearbeitung annehmen. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Kleistförderpreis und dem Brüder-Grimm-Preis) und seine Theaterstücke an über 50 Theatern im In- und Ausland gespielt. Die Zusammenarbeit zwischen Michel Decar und Regisseur Matthias Rippert begann bereits während des Studiums. Gleich zwei Arbeiten des Autorenduos Nolte Decar wurden in dieser Zeit von Rippert auf die Bühne gebracht: Maggie T und Der Volkshai. Die letztgenannte Inszenierung wurde mit dem Preis der Körber-Stiftung Junge Regie prämiert.
Regisseur Matthias Rippert arbeitet u.a. am Deutschen Theater Berlin, Burgtheater Wien, Residenztheater München, Saarländischen Staatstheater, Landestheater Linz und Staatstheater Braunschweig. Am Schauspiel Hannover inszenierte er Nackt über Berlin von Axel Ranisch sowie Monte Rosa von Teresa Dopler, mit dem er zu den Mülheimer Theatertagen Stücke eingeladen wurde.

Bühne Fabian Liszt
Kostüme Johanna Lakner
Dramaturgie Barbara Kantel


Richard, Herzog von Gloucester Stella Hilb
Edward IV, König von England Philippe Goos
Cecily, Herzogin von York Irene Kugler
Prinz Edu, Edwards Sohn (als Erwachsener) / George, Herzog von Clarence Nikolai Gemel
Lady Anne, später Richards Frau Viktoria Miknevich
Buckingham, Chief of Staff, Vertrauter von Richard Lukas Holzhausen
Catesby, Under-Butler und Mörder Cino Djavid


Prinz Edu, Edwards Sohn (als Kind) Felix Wendtland, Sonja Schulz

Inhaltshinweis
Um Sie bestmöglich auf Ihren Besuch vorzubereiten, haben wir zu unserer Inszenierung von Richard III. ein paar Inhaltshinweise für Sie zusammengestellt. Die unten gelisteten Elemente sind so objektiv wie möglich erfasst worden, dabei kann jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Darstellung von:
· Gewalt und Mord
· Ertrinken
· Erbrechen

Thematisierung von:
· Gewalt und Mord
· Bagatellisierung sexualisierter Gewalt

Warum informieren wir über sensible Inhalte?
Jede:r von uns bringt individuelle Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Theaterabend mit, jede:r erlebt das Dargestellte unterschiedlich. Bestimmte Themen, Darstellungen oder sensorische Reize können überfordernd, belastend, verletzend oder retraumatisierend sein. Informationen zu sensiblen Inhalten sollen betroffenen Personen als Hilfestellung dienen, um sich auf einen Vorstellungsbesuch vorzubereiten und selbstbestimmt zu entscheiden, ob sie sich mit den genannten Inhalten und Darstellungen auseinandersetzen wollen.

Neue Presse

„Stella Hilb spielt im Schauspielhaus den Tyrannen, und sie macht es großartig. (…) Sehr filmisch das Ganze, jeder Szenenwechsel ein Fade to Black. Dann senkt sich eine gleißende Lichtleiste, und im Hintergrund läuft die Theatermaschinerie auf Hochtouren (…) Das Publikum ist geblendet und staunt. (…) Die Ausstattung ist fantastisch. (…) Richard III. könnte das Stück der Stunde sein. Denn das Böse ist überall, und es hat viele Gesichter.“

Die deutsche Bühne

„Das Grauen wird hier zwischen Unterwürfigkeit, Berechnung, Geld-Geilheit, Abgestumpftheit und letzten Spuren von Gewissen grandios komisch.“

Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Doch natürlich gibt Hilb ihrem Richard einen eigenen Charakter. Er ist bei ihr immer ein bisschen krumm und schief lächelnd; ein Schwächling vielleicht, den jeder Windstoß umwehen könnte und der sich doch unkrautartig zäh behauptet. (…) Dafür spürt man in ihrem Spiel eine Verletzlichkeit, die tiefer wurzelt als in fortwährender Kränkung und Zurücksetzung. (…) Die Stars des Abends sind aber in den Nebenrollen zu finden. Die Helfer von Richard sind hier keine Lords, sondern Lakaien. Cino Djavid sorgt als begriffsstutziger Butler immer wieder für Lacher.“

Programmheft zu "Richard III."
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