21.04.2023
Presseinformation
Niemand denkt für sich allein
Das Programm der Spielzeit 2023/24
Sehr geehrte Damen und Herren,
Schauspiel-Intendantin Sonja Anders und leitende Dramaturgin Nora Khuon stellten heute das Programm für die kommende Spielzeit vor. Es ist die fünfte Spielzeit unter ihrer Leitung. Für Hannover sind in 2023/24 insgesamt 22 Neuproduktionen, darunter zwölf Erst- und Uraufführungen, geplant. Sieben Inszenierungen richten sich besonders an junges Publikum.
 
"Unser Fokus liegt in der kommenden Spielzeit auf der Fragilität des Menschen, auf seiner Offenheit und Verletzlichkeit," erklärt Sonja Anders. Dabei spielen auch die gegenwärtigen Katastrophen und gesellschaftlichen Konflikte eine Rolle im Spielplan: "Wie reagiert der Mensch auf Gewalt, auf Kränkung oder Ungerechtigkeit? Was stabilisiert, was zerstört seine Verbindung zur Welt? Was lernen wir aus der Gegenwart? Wie gestalten wir unsere Zukunft? Das sind zentrale Fragen unseres Programms."
"Dabei steht für uns fest," ergänzt Nora Khuon, "dass wir den Herausforderungen der Zukunft nur im gemeinsamen Suchen begegnen können. Wir brauchen den Dialog - denn niemand denkt für sich allein."
Das Publikum kehrt zurück
Im Hinblick auf die Publikumsentwicklung zog Sonja Anders bereits eine positive Bilanz: "Das Publikum ist wieder da - wir haben gute Auslastungszahlen, die teilweise sogar höher sind als noch vor der Pandemie." Im ersten Quartal 2023 lag die Auslastung im Schauspielhaus bei 83%. Vor der Corona-Pandemie lag die Auslastung im ersten Quartal 2018 bei 70% und 2019 bei 71%. "Wir spüren, dass die Menschen das Theater als Ort der Begegnung suchen und sich auch auf unbekannte Stoffe einlassen - was sich besonders erfreulich an Produktionen wie Luft oder Yaras Hochzeit zeigt."
Eröffnung
Mit Wut, Hoffnung und großer Kraft befreien sich die Figuren in Mareike Fallwickls Erfolgs-Roman Die Wut, die bleibt aus den ihnen zugeschriebenen Geschlechterrollen. Jorinde Dröse bringt die Geschichte um eine Familie, die sich nach dem Tod der Mutter neu finden muss, am 18.08.2023 als Koproduktion mit den Salzburger Festspielen zur Uraufführung.
Mit Shakespeares Richard III.  eröffnet Regisseur Matthias Rippert am 08.09. die Saison im Schauspielhaus. Das Drama verhandelt Machtstreben und politisches Kalkül, Verblendung und Angst. Auch in Max Frischs Biedermann und die Brandstifter, welches bereits am 23.08. als Hoftheater unter freiem Himmel zur Premiere kommt (Regie Dominique Schnizer), geht es um eine gewaltvolle Übernahme und mangelnde Klarsicht.
Neue Texte
In Michel Friedmans berührendem Buch Fremd, welches in der Regie von Stephan Kimmig zur Uraufführung kommen wird, fühlt sich der Protagonist ohnmächtig im Angesicht alltäglicher Ausgrenzung. In Suzie Millers Monolog Prima Facie (Regie Seline Seidler) stellt eine junge Anwältin die Frage, was Gerechtigkeit im juristischen System bedeutet. In Blutbuch nach dem Debütroman von Kim de l’Horizon findet die Hauptfigur zu einem neuen Bewusstsein für den eigenen Körper - der weder männlich noch weiblich ist (Regie Ran Chai Bar-zvi). Und die jüngst mit dem Berliner Theaterpreis ausgezeichnete Autorin Sivan Ben Yishai setzt sich in Nora oder wie man das Herrenhaus kompostiert mit Ibsens wohl berühmtesten Stück und dem Thema Klassismus auseinander, welches Marie Bues zur Uraufführung bringen wird.
Suche nach dem Glück
Regisseurin Lilja Rupprecht bringt mit Der kleine Prinz nach dem Roman von Antoine de Saint-Exupéry ein universelles Endzeitdrama für Erwachsene auf die Bühne. Auf seiner Reise begegnet der kleine Prinz Gestalten, deren Sehnsüchte Geld, Herrschaft, Rausch oder Bewunderung sind. Eigenwillige und Verlorene tummeln sich in Vor dem Fest von Buchpreisträger Saša Stanišić: Mit dieser Inszenierung kehrt Lars-Ole Walburg als Regisseur ans Schauspiel Hannover zurück. Barbara Bürk und Clemens Sienknecht spüren ganz anderen Sehnsuchtsfragen nach und kämmen nach Madame Bovary (2016) nun einen weiteren Klassiker humorvoll und musikalisch gegen den Strich: Goethes Faust - allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie.
Junge Stücke
Das Familienstück Hex.  Dörnröschen im Feenwald von Rufus Norris und Tanya Ronder erzählt von einer etwas ungewöhnlichen Waldbewohnerin und ihrer Sehnsucht, eine richtige Fee zu werden. Inszeniert wird das hunderjährige Abenteuer von Katharina Birch für Kinder ab 6 Jahren. Clara Weyde bringt, ebenfalls für junges Publikum, Kafkas Die Verwandlung auf die Bühne: Die Geschichte von einem, der sich in ein Ungeziefer verwandelt und das System so auf die Probe stellt.
Der Ball ist rund
Rund um die Fußball-Europameisterschaft 2024 dreht sich auch am Schauspiel Hannover einiges um den Ball und die ihn umgebenden Erwartungen und Strukturen. Zwei Herren von Real Madrid von Leo Meier erzählt eine Liebesgeschichte zwischen zwei Fußballspielern, die Regisseur Ronny Jakubaschk auf die Bühne bringen wird. In Unsere Elf.  Eine etwas andere Nationalhymne geht Tuğsal Moğul den Mythen, Skandalen und Höhepunkten des deutschen Fußballs nach.
Universen unter neuer Leitung
Die Universen gehen mit einer unkonventionellen Mischung aus Workshops, Konzerten und partizipativen Formaten bereits ins fünfte Jahr. Kurator Murat Dikenci übergibt mit Beginn der neuen Spielzeit die Leitung an Katharina Wisotzki. Sie leitete von 2020 bis 2022 das Theater im Pavillon (Hannover) und gründete dort das MULTITUDE Festival für feministische und intersektionale Solidarität.
Wir müssen reden
Die bekannte Gesprächsreihe ABC der Demokratie befragte seit 2017 in insgesamt 26 Folgen die Begriffe unserer Demokratie, bis 2019 moderiert von Carolin Emcke, zuletzt von Ijoma Mangold. In Kooperation mit der Stiftung Niedersachsen wird die Reihe nun unter dem Titel Wir müssen reden fortgeführt. Neuer Moderator ist der Chefredakteur des ZEITmagazins Sascha Chaimowicz. In 2023/24 sind fünf Veranstaltungen auf der großen Bühne mit prominenten Gästen geplant, im Anschluss gibt es immer Suppe und Gespräche mit dem Publikum im Foyer.
Neu im Ensemble
Das Ensemble ergänzen Yasmin Mowafek, derzeit am Badischen Staatstheater Karlsruhe, sowie Cino Djavid, derzeit am Staatstheater Braunschweig engagiert.
Neu: Ermäßigung für U30
Zur nächsten Spielzeit wird eine Ermäßigung von 30% für alle Menschen unter 30 Jahren eingeführt. Damit soll auch Berufsanfänger:innen und jungen Familien der Zugang zum Theater erleichtert werden. Außerdem wird die erfolgreiche Aktion Bring your friends bei ausgewählten Vorstellungsterminen fortgeführt: Zu jedem Vollpreisticket können bis zu fünf weitere Tickets zu je 10 Euro erworben werden.
 
Zum Beginn der Spielzeit öffnet das Schauspielhaus wieder seine Türen beim Hoffest, welches am 09.09.2023 gemeinsam mit dem Künstlerhaus im Theaterhof begangen wird - mit einem bunten Programm für die ganze Familie.
 
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Nils Wendtland
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Nils Wendtland
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